Verkehr
Austausch zu Verkehrs- und Transportproblemen
25.01.2025
Beim jüngsten Treffen zwischen den Vertretern der Handelskammer Bozen, der lvh-Spitze, sowie der Berufsgemeinschaft der Warentransporteure im lvh standen die drängenden Verkehrsproblematiken Südtirols im Mittelpunkt.
Bei dem Austausch zwischen der Handelskammer Bozen und Vertreten des lvh wurden Themen wie die Belastungen durch die Sanierung der Lueg-Brücke, die Herausforderungen auf der A22 und die Zusammenarbeit mit Tirol, sowie anderen Nachbarländern intensiv diskutiert. Dabei betonten die Teilnehmer die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens und langfristiger Lösungen.
Dringender Handlungsbedarf
„Der freie Warenverkehr ist eine grundlegende Säule unserer Wirtschaft, doch dürfen dabei die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht außer Acht gelassen werden“, betonte lvh-Direktor Walter Pöhl. Er unterstrich die Notwendigkeit eines differenzierten Umgangs mit den Herausforderungen, denen kleine und mittlere Unternehmen gegenüberstehen, und schlug schrittweise Lösungsansätze vor, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Fragestellungen zu bewältigen. Besonders die Situation im Wipptal und Eisacktal verlange nach einem umfassenden Ansatz: „Betriebe und Einwohner sind mit erheblichen Belastungen konfrontiert, die ganzheitlich und sachlich behandelt werden müssen. Ein offener Dialog sowie eine enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure sind entscheidend, um nachhaltige Lösungen zu finden“, unterstrich Pöhl.
Alexander Öhler, Obmann der Waransporteure im lvh, betonte die Notwendigkeit von Maßnahmen, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren. „Es ist nicht akzeptabel, dass Transportbetriebe für die Fahrt nach Deutschland erhebliche Umwege in Kauf nehmen müssen. Das ist weder wirtschaftlich noch umweltfreundlich.“ Öhler sprach sich für eine Beschleunigung der Bauarbeiten auf der A22 durch Nachtarbeit oder einen Drei-Schicht-Betrieb aus. Zudem müsse langfristig die Kapazität der Autobahn durch Verbreiterungen oder dynamische Spuren erhöht werden.
Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, hob die Bedeutung gemeinsamer Lösungen hervor: „Nachhaltige Maßnahmen dürfen nicht auf kurzfristigen Ansätzen basieren, sondern müssen die langfristige Funktionalität der Infrastruktur gewährleisten.“ Ebner forderte eine enge Abstimmung mit Berlin und Wien und Rom, um die Verkehrsproblematik auf europäischer Ebene anzugehen. Eine temporäre Aufhebung des Nachtfahrverbots könnte eine erste Entlastung schaffen.
Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer, lenkte die Aufmerksamkeit auf den hohen Anteil des PKW-Verkehrs: „Es braucht eine gesamtheitliche Betrachtung der Verkehrssituation, zu dem muss die vorhandene Infrastruktur optimal genutzt werden und wir müssen Maßnahmen entwickeln, um alternative Transportmöglichkeiten fördern.“ Gleichzeitig engagiert sich die Handelskammer aktiv in der Analyse von Verkehrs- und Staudaten, um fundierte Grundlagen für künftige Entscheidungen zu schaffen.
Zusammenarbeit als Schlüssel für die Zukunft
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass nur eine enge Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Nachbarländern zu tragfähigen Lösungen führen kann. „Eine starke und funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist essenziell für Südtirols Wirtschaft. Wir müssen die Weichen so stellen, dass Betriebe weiterhin wettbewerbsfähig bleiben und die Versorgung der Bevölkerung gesichert ist“, betonte Pöhl abschließend. Das Treffen setzte ein klares Zeichen: Die Herausforderungen im Bereich Verkehr und Warentransport können nur gemeinsam und mit innovativen Ansätzen bewältigt werden.
Im Bild (v.l.): Michl Ebner (Präsident der Handelskammer Bozen), Alexander Öhler (Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh), Walter Pöhl (lvh-Direktor) und Alfred Aberer (Generalsekretär der Handelskammer Bozen) – Foto © lvh.apa