„Es wird Jahre dauern“

Als Tourismusgebiet ist die Gemeinde Ratschings besonders hart von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Wie Bürgermeister Sebastian Helfer erklärt, werde es wohl sehr viel länger dauern, bis sich diese Situation wieder einpendelt.

Erker: Herr Bürgermeister Helfer, wie stellt sich die Situation derzeit in der Gemeinde Ratschings dar und was sind die größten Schwierigkeiten?
Sebastian Helfer: Wenn ich mir die Situation im ländlichen Raum in Südtirol anschaue, sehe ich keine wesentlichen Unterschiede zu anderen Gemeinden. Die größten Schwierigkeiten sind die Einschränkung der Freiheit und parallel dazu der Mangel an sozialen Kontakten.
Werden die Anordnungen eingehalten und was denken Sie, wird auf das Wipptal, auf die Gemeinde Ratschings in den nächsten Wochen (Monaten) zukommen? Auch vor dem Hintergrund, dass Ratschings als Tourismusgemeinde besonders unter den Auswirkungen zu leiden hat bzw. haben wird.


Die Anordnungen werden im Großen und Ganzen von fast allen Bürgern/Innen eingehalten und zwar mit der notwendigen Verantwortung und mit dem notwendigen Hausverstand. Nicht nur für das Wipptal, sondern für das ganze Land wird nichts mehr sein, wie es vorher war. Ein Szenario ist sicher, dass sich der gesundheitliche Notstand in einen wirtschaftlichen und dieser in einen sozialen Notstand verwandelt wird. Wir haben aber die Möglichkeiten und auch die Mittel, diese nicht vorhersehbare Situation zu überstehen, wenn wir die Zeichen richtig erkennen und dementsprechend handeln. Für den Tourismus wird das Jahr 2020 sehr, sehr schwierig werden; es wird nicht nur Monate, sondern Jahre brauchen, bis sich dies alles wieder einpendelt. Die Betriebe in Südtirol und somit auch in Ratschings sind qualitativ aber in der Lage diese Krisensituation zu meistern; Qualität und die wunderbar gepflegte Landschaft sind Garanten um die Destination Südtirol auch weiterhin gut zu bewerben.
Interview: at