Auf seiner letzten Sitzung vor den Gemeinderatswahlen hat der Gemeinderat von Ratschings am Mittwoch (16. April) u. a. den Gemeindeplan für Raum und Landschaft genehmigt. Gutgeheißen wurden auch der Klimaplan der Gemeinde und die Verwendung des Verwaltungsüberschusses.
Wie Bürgermeister Sebastian Helfer betonte, würden mit dem Gemeindeplan für Raum und Landschaft für die Gemeinde die raumplanerischen Weichen für die nächsten Jahre gestellt, da es sich um langfristiges Planungsinstrument handle. „Mit diesem Plan wird versucht, die Balance zwischen freiem Raum und Siedlungsraum zu halten“, so Helfer. „Innerhalb der Siedlungsgrenzen hat der Gemeinderat jedoch – immer in Absprache mit den Grundeigentümern – Entscheidungsgewalt.“ Nun gelte es, den Plan an das Gemeindeentwicklungsprogramm anzupassen. Im Zuge dessen sind Richtigstellungen im bisherigen Bauleitplan notwendig, die den Räten vorgestellt wurden. Der Gemeindeplan wurde schließlich einstimmig genehmigt. Durch eine Erhöhung der Baudichte und der überbauten Fläche wird nun – mit wenigen Ausnahmen – eine Erweiterung für alle bestehenden Gebäude möglich. „Sicher etwas Positives für die Gemeinde“, wie Helfer kommentierte.
„Wichtiges Dokument“
Als „wichtiges Dokument, das kein Papiertiger bleiben soll“, wurde von den Räten auch der Klimaplan der Gemeinde bezeichnet. Das 20 Seiten starke Dokument wurde in einer Arbeitsgruppe, bestehend aus mehreren Gemeinderäten, gemeinsam mit dem Terrainstitut erarbeitet und beinhaltet die wichtigsten Maßnahmen, die u. a. in den Bereichen „lokale Wirtschaftskreisläufe“, „Energie“ und „lebenswerte Dörfer“ umgesetzt werden sollen. Die Bürgerbeteiligung bei der Ausarbeitung des Planes sei zwar nicht überwältigend gewesen, wie mehrfach betont wurde. Die – wenigen – Teilnehmer hätten jedoch intensiv mitgearbeitet und sich eingebracht. Der Klimaplan wurde ebenfalls ohne Gegenstimme genehmigt.
Geld für Investitionen
Ebenfalls ohne Gegenstimme sprachen sich die Räte dafür aus, den Verwaltungsüberschuss in Höhe von rund 1,92 Millionen Euro zu genehmigen. Der frei verfügbare Teil, der sich auf 1,28 Millionen Euro beläuft, wurde u. a. für die Rückzahlung des Darlehens für die Mittelschule Sterzing (282.906 Euro), die energetische Sanierung des Vereinshauses in Innerratschings (300.000 Euro), Straßenquerungen mit Trinkwasserleitungen in Telfes und Außerratschings (120.000 Euro), die Instandhaltung von Zufahrtsstraßen (150.000 Euro) und die Infrastrukturen in der Erweiterungszone Obertelfes (116.885 Euro) vorgesehen. Je 50.000 Euro fließen in die Radonsanierung der Grundschulen Mareit und Jaufental, in einen außerordentlichen Beitrag an den ASV Jaufental und in Anpassungen im Biathlonzentrum in Maiern. Die Infrastrukturen in der Erweiterungszone Gande schlagen mit 38.000 Euro zu Buche, die Errichtung eines Rückhaltebeckens beim „Pichlmüller“ in der Schönau mit 35.000 Euro.
Freiwillige Feuerwehren
Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von Inneratschings (13.331 Euro), Telfes (65.183 Euro), Ridnaun (84.799 Euro) und Ratschings (166.051 Euro) wurden einstimmig genehmigt.
Bilanzänderung
Eine Bilanzänderung in Höhe von rund 1,63 Millionen Euro wurde mit zwei Enthaltungen von Thomas Zössmayr und Erika Volgger (Bürgerliste) gutgeheißen. Auf Investitionen entfallen rund 1,5 Millionen Euro, u. a. für die Umgestaltung des Kirchplatzes in Ridnaun (315.565 Euro), die energetische Sanierung des Sporthauses in Stange (363.300 Euro) und die energetische Sanierung des Vereinshauses in Innerratschings (795.491 Euro).
GIS-Verordnung angepasst
Die Vorgaben des Landes in Bezug auf Betriebe mit Urlaub auf dem Bauernhof wurden ohne Gegenstimme in die Verordnung zur Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) aufgenommen. Damit steigt der Steuersatz für diese Betriebe, die Gemeindeverwaltung hat sich jedoch für die Anwendung des Mindeststeuersatzes ausgesprochen.
Ensembleschutz
Frank Weber, ehemaliger Ressortdirektor für Raumentwicklung und Denkmalpflege, wurde als Experte im Bereich Ensembleschutz beauftragt.
Im Bild die Pfarrkirche zum hl. Josef in Ridnaun: Der Kirchplatz wird im Zuge eines Leader-Projektes umgestaltet.