Kultur
Ridnaun: Musik als „Staubwischer des Alltags“
11.04.2025
„Musik zu machen ist die Kunst, gemeinsam zu atmen und Herzen im Takt schlagen zu lassen.“ Mit diesem kurzen, aber treffenden Zitat begrüßte Daniel Ungerank, Obmann der Knappenkapelle Ridnaun, die vielen Zuhörer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrkirche zum hl. Josef von Ridnaun, die der Einladung der Knappenkapelle, des Kirchenchores Ridnaun und der Singgemeinschaft Telfes Folge geleistet hatten.
Passend zum Motto „Musik wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ haben Kapellmeister Joachim Bacher und Esther Falkensteiner, Leiterin der beiden Chöre, ein zu der sich ihrem Ende zuneigenden Fastenzeit passendes Programm einstudiert, durch das Verena Wurzer mit besinnlichen Worten führte.
Auf dem Programm standen ganz unterschiedliche Werke, die von schottischen Volksweisen bis hin zu Werken des jungen Südtiroler Komponisten Tobias Psaier reichten. Im Mittelpunkt der Aufführung aber standen Auszüge aus der „Missa brevis“ von Jacob de Haan, die geprägt ist von einer schlichten Festlichkeit; sie lud die Zuhörer ein, innezuhalten, die Sinne zu öffnen, aus dem Alltagstrott auszubrechen und sich auf das konzentrieren, was im Leben wirklich wichtig ist. Gerade die Fastenzeit lädt dazu ein, den seelischen Kompass ganz neu auszurichten, wach, aufmerksam, achtsam zu sein, die Schatten in unseren Herzen zu erkennen und sie durch Licht und Liebe zu ersetzen, wie wir sie in der Osterwoche in ihrer Vollkommenheit erleben dürfen.
War das Konzert geprägt von andächtiger Stille und Meditation, ließ sich das Publikum am Ende nicht mehr halten und belohnte die Musiker und Sänger mit einem langanhaltenden stehenden Applaus.
Paul Felizetti