Politik
Franz Kompatscher aus Volkspartei ausgeschlossen
07.04.2025
Franz Kompatscher, ehemaliger SVP-Bürgermeister der Gemeinde Brenner, 2018 Wipptaler SVP-Landtagskandidat und einst sogar als SVP-Arbeitnehmerchef auf Landesebene gehandelt, SVP-Bezirksobmann auch und in der SVP-Landesleitung sitzend, ist am 4. April formell von der SVP-Parteileitung aus der Volkspartei ausgeschlossen worden, da er bei den kommenden Gemeinderatswahlen für die „Freie Liste Gemeinde Brenner“ als Bürgermeisterkandidat gegen den amtierenden Bürgermeister Martin Alber in den Wahlkampfring steigt.
Kompatscher, ein SVP-Urgestein im Wipptal, das stets die Partei hochgehalten hat und als überaus braver Parteisoldat galt, wechselt nun also die Seiten, nachdem er, in der SVP-Arbeitnehmerbewegung emporgestiegen, ein Leben lang deren Funktionär war. Dass dies auch mit der Bürgermeisterwahl vor fünf Jahren und der damit zusammenhängenden Bezirkspräsidentenwahl zusammenhängt, wird von gut informierten SVP-nahen Kreisen immer wieder ins Feld geführt.
Neben Kompatscher mussten auch Sterzings vormaliger SVP-Bürgermeisterkandidat Walter Gögl, der bei den Ratswahlen diesmal für die Liste Sterzing-Wipptal antritt, und Kalterns Vize-Bürgermeister Werner Atz ihre Parteimitgliedschaft abgeben, da sie diesmal für konkurrierende Listen antreten.
Da es sich bei der „Freien Liste Brenner“ um keine Partei handle, so Kompatscher der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ gegenüber, könne er seinen Rauswurf nicht wirklich goutieren. In den Kommunen müsse man sich den örtlichen Gegebenheiten anpassen. Na ja: Als langjähriger SVP-Mandatar sollte sich Kompatscher jetzt eigentlich weniger überrascht geben, müsste er doch mit den Statuten seiner ehemaligen Partei bestens vertraut sein. Auch SVP-Bezirksobmann Sebastian Helfer kann Kompatschers Schritt nur wenig abgewinnen.