Gesellschaft
„Väter, es ist Zeit!“
19.03.2025
Immer mehr junge Väter möchten aktiv an der Erziehung ihrer Kinder teilhaben. Doch obwohl sich das Bewusstsein verändert hat, bleiben kulturelle Hürden bestehen. Väter, die sich gleichberechtigt um ihre Kinder kümmern möchten, stoßen oft auf gesellschaftliche Erwartungen, die ihre Rolle in der Familie begrenzen. Es ist Zeit, diese Barrieren abzubauen und die Vaterschaft zu stärken.
Väter wollen Zeit mit ihren Kindern verbringen – dafür braucht es klare Mechanismen, die dies unterstützen. „Ein entscheidender Schritt in diese Richtung wäre eine attraktivere Gestaltung der Elternzeit für Väter. Nach dem Vorbild Schwedens sollten feste Monate der Elternzeit ausschließlich für Väter reserviert werden“, erklärt Christa Ladurner, Sprecherin der Allianz für Familie. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen: Wenn Väter diesen Anspruch nicht auf die Mutter übertragen können, nehmen sie ihn häufiger wahr. Eine bessere finanzielle Absicherung von Erziehungszeiten würde zudem dazu beitragen, dass mehr Familien diese Möglichkeit nutzen.
Auch im Bereich der Bildungs-, Pflege- und Betreuungsarbeit ist ein gesellschaftlicher Wandel nötig. Männer sind in Care-Berufen, wie der Kinderbetreuung oder Pflege, weiterhin unterrepräsentiert. Eine stärkere männliche Präsenz in diesen Bereichen würde nicht nur die Anerkennung von Fürsorgearbeit steigern, sondern auch dazu beitragen, dass sich Väter selbstverständlicher in die Betreuung ihrer eigenen Kinder einbringen.
Die Wünsche der Väter sind klar: Mehr Zeit für die Familie, mehr Unterstützung für eine gleichberechtigte Elternschaft und ein kultureller Wandel, der ihnen ihren Platz in der Erziehung selbstverständlich zugesteht. Politik und Gesellschaft sind gefordert, diese Entwicklung aktiv zu fördern – denn eine moderne Familienpolitik gelingt nur, wenn sie auch die Väter mitdenkt.