Am Sonntag (16. März) ging die 55. Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend über die Bühne. Die Weichen wurden neu gestellt und Viktoria Kössler bekleidet das Amt der Landesleiterin in der nächsten Amtsperiode und Raffael Peer bleibt als Landesobmann im Amt.
In diesem Jahr standen bei der Südtiroler Bauernjungend Neuwahlen an. Nachdem im Herbst die Ortsausschüsse und anschließend die Bezirksausschüsse gewählt wurden, war bei der Mitgliederversammlung am 16. März im Waltherhaus in Bozen die Landesführung an der Reihe. Für das Amt des SBJ-Landesobmannes kandidierte Raffael Peer aus Kurtatsch und für jenes der Landesleiterin Viktoria Kössler aus St. Pauls. Beide erhielten bei den Wahlen großen Zuspruch durch die anwesenden Mitglieder. Matthias Treyer aus Bruneck und Markus Greif aus Vöran wurden als Stellvertreter in die Landesführung gewählt. Eva Götsch aus Schnals und Magdalena Zemmer aus Kurtinig sind die neu gewählten Landesleiterin-Stellvertreterinnen.
Die neue Landesleiterin
Viktoria Kössler stammt aus St. Pauls und ist 26 Jahre alt. Aufgewachsen auf dem elterlichen Obst- und Weinbaubetrieb, bekam Viktoria schon früh Einblicke in die Landwirtschaft. Mit 16 entschied sie sich der Bauernjugend beizutreten und noch im selben Jahr wurde sie in den Ausschuss der Ortsgruppe gewählt. In den darauffolgenden Jahren arbeitete sie im Vorstand als Beirat, Kassier und Ortsleiterin mit. Nach zehnjähriger Tätigkeit entschied sie sich ihr Amt 2024 niederzulegen und in den Bezirksvorstand zu treten, in welchem sie seit Jänner 2025 mitwirkt. Hauptberuflich ist sie als Professorin an einer deutschen Oberschule in Bozen tätig.
Anna Knottner verabschiedet
Nach ihrer zweijährigen Tätigkeit als Landesleiterin, wurde Anna von der Mitgliederversammlung feierlich verabschiedet. Aufgrund ihres Studiums und zukünftiger Projekte findet sie leider nicht mehr genügend Zeit, um das Amt der Landesleiterin weiterzuführen. In ihrer Abschiedsrede blickte sie glücklich und dankbar auf diese Zeit zurück. Anna wird jedoch nicht ganz von der Bildfläche der Bauernjugend verschwinden. Seit den letzten Wahlen ist sie die neue Ortsleiterin der Ortsgruppe Lajen. Die Südtiroler Bauernjugend wünscht ihr für ihre Zukunft alles Gute und hofft sie auch in Zukunft noch bei den Veranstaltungen Willkommen zu heißen.
Raiffeisen-Jungbergbauern-Preis 2025
Auch in diesem Jahr wurde in Rahmen der Versammlung der Raiffeisen-Jungbergbauernpreis verliehen. Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes, überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Preis an die Familie Ilmer vom Monferthof in der Gemeinde Schnals. Der Preis wird nicht aufgrund der Bedürftigkeit einer Familie vergeben, sondern aufgrund ihrer Vorbildfunktion für den Bauernstand in Südtirol. Von Leon unterstreicht: „Es ist jedes Mal beeindruckend zu sehen, unter welchen schwierigen Bedingungen und doch mit wie viel Freude und Zuversicht junge Menschen ihren Hof bewirtschaften.“
Die Preisträger
Martina Illmer und ihr Mann Manfred Mazol bewirtschaften den Monferthof mit viel Herzblut und Engagement. Auch die Eltern und der Bruder von Martina sowie die vorherigen Hofbesitzer wohnen noch mit am Hof. Der Hof selbst ist bereits über 250 Jahre alt und Stall und Stadel sind nochmal 100 Jahre älter. Dementsprechend steht der gesamte Hof unter Denkmalschutz.
Nachdem Martina und ihr Mann den Hof einige Jahre von ihren Eltern gepachtet haben, kam es 2018 zur Hofübergabe. Der Monferthof, liegt auf einer Meereshöhe von 1475 Metern und ist in der Höfekartei mit 148 Erschwernispunkten eingetragen. Der Betrieb umfasst eine Gesamtfläche von ca. 30 Hektar land- und forstwirtschaftlicher Fläche, davon sind 10 Hektar Wiese, 11,5 Hektar Wald und 4 Hektar Weide. Die restliche Fläche wird für Acker und Feldgemüse verwendet oder ist unproduktive Fläche. Im Stall des Monferthofes leben 16 Kühe und sechs Jungrinder, alle der Rasse Grauvieh. Außerdem leben noch 25 Schafe, 12 Ziegen, 2 Schweine und 30 Hühner auf dem Hof. Martina ist 35 Jahre alt und hat nach der Volks- und Mittelschule die Berufsschule für Kosmetikerin besucht. Ihr Mann Manfred erlernte nach dem Mittelschulabschluss, ebenfalls an der Berufsschule, das Maurerhandwerk. Neben der vielen Tiere die täglich verpflegt werden müssen, bieten sie auch noch Urlaub auf dem Bauernhof an, wo sie in ihren vier Zimmern insgesamt zehn Leute unterbringen können. Alles, was um den Hof herum wächst, wird hergenommen und genutzt, um leckere Gerichte für das Frühstück, das Abendessen aber auch für den Eigengebrauch herzustellen. Am Hof ist immer viel Arbeit und einen freien Tag gibt es nur selten und für Martina und Manfred ist es schön zu sehen, mit welcher Freude die Kinder mit mithelfen.
Im Bild die neue Landesführung der Bauernjugend im SBB
Foto © SBB