Kultur
Was (und wie) aß man in den Alpen?
09.03.2025
Die Geschichte der Ernährung sowie ihre wirtschaftlichen Bedingungen und kulturellen Besonderheiten im Alpenraum stehen im Mittelpunkt einer Tagung, die am 13. und 14. März in Bozen stattfindet. Organisiert wird sie vom Zentrum für Regionalgeschichte und dem Verein Geschichte und Region.
Essen ist ein viel besprochenes, mitunter heiß diskutiertes Thema, es begleitet die Alltagsgespräche in der Familie, unter Freunden und Arbeitskolleginnen und ist auch in Politik und Medien präsent – von Reportagen hin zu Unterhaltungsprogrammen hört, liest und sieht man darüber in vielfältiger Weise: in Rezepten, in Ernährungstipps und Gastronomieempfehlungen. Auch die Geschichtswissenschaft hat in den letzten Jahren das Essen als Forschungsgegenstand entdeckt: Historikerinnen und Historiker der Wirtschafts-, Sozial-, Kultur- und Umweltgeschichte, aber auch der Anthropologie und Soziologie interessieren sich für die Geschichte des Essens, für die kulturellen und sozialen Aspekte der Ernährung, für ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft, für die Produktion, die Verteilung und den Konsum von Lebensmitteln.
In diesem Sinne organisieren das Zentrum für Regionalgeschichte und der Verein Geschichte und Region eine interdisziplinäre Tagung. Sie widmet sich der Ernährungsgeschichte der Alpen und insbesondere der Region Trentino-Südtirol und spannt dabei einen weiten Bogen von der Neuzeit bis in die Gegenwart, in den Blick. Regionale Fallstudien gehen dabei verschiedenen Fragen nach, etwa wie die Region mit ausreichend Getreide versorgt wurde, wie viel Fleisch konsumiert wurde und woher es kam, wie sich der Weinbau entwickelte, wie ein Haushalt im Gadertal um 1600 organisiert war oder welche Diäten ein Pustertaler Arzt im 19. Jahrhundert verschrieb.
Die Tagung mit dem Titel „Ernährungsgeschichte regional. Ökonomie und Kultur der Ernährung im alpinen Raum“ steht allen Interessierten offen und ist kostenfrei zugänglich. Er findet am Donnerstag, 13. März (14.00 – 18.00 Uhr) und Freitag, 14. März (9.00 – 12.30 Uhr) im Kolpinghaus Bozen statt. Die Vorträge erfolgen in deutscher und italienischer Sprache mit Simultanübersetzung.