Der letzte Wettkampftag bei den Offenen Biathlon Europameisterschaften in Martell hat am Sonntagvormittag (2. Februar) mit der Staffel der Frauen begonnen. Die Goldmedaille sicherte sich Deutschland, vor Frankreich und der italienischen Nationalmannschaft, der auch Birgit Schölzhorn aus Sterzing angehörte. Die Titelkämpfe im Biathlonzentrum Grogg gehen am Nachmittag mit der Staffel der Männer zu Ende, Italien kam auf Platz 4.
Stefanie Scherer, Anna Weidel, Marlene Fichtner und Johanna Puff bescherten Deutschland am späten Sonntagvormittag die zweite Goldmedaille bei der Offenen Biathlon Europameisterschaft in Martell. Der EM-Titel war ein hartes Stück Arbeit für die DSV-Biathletinnen, die in der hochspannenden Damen-Staffel immer auf einem Medaillenrang gelegen hatten, jedoch erst nach dem letzten Schießen an Frankreich vorbeizogen und nach 1:14.04,2 Stunden jubelten.
Schlussläuferin Puff war es, die im letzten Duell mit Gilonne Guigonnat die Entscheidung herbeiführte. Die beiden Biathletinnen kamen zeitgleich zur letzten Prüfung. Puff musste einmal nachladen, die Französin ein zweites Mal. Dieser Unterschied gab den Ausschlag. Frankreich, das beim zweiten und dritten Wechsel knapp vor Deutschland geführt hatte, nach einer Strafrunde von Amandine Mengin aber sehr viel Zeit liegenließ, belegte mit 22,3 Sekunden Rückstand den zweiten Rang. Neben Guigonnat und Mengin kamen Camille Bened, sowie Sophie Chauveau für die „Grande Nation“ zum Einsatz.
Linda Zingerle macht den Sack zu
Bronze ging an das italienische Team, das 41,4 Sekunden auf Deutschland einbüßte. Lag eine Medaille nach Startläuferin Rebecca Passler (Antholz) und dem vierten Zwischenrang in Reichweite, so wurde es nach einer Strafrunde durch Ilaria Scattolo als zweite italienische Skijägerin schwieriger. Birgit Schölzhorn (Ridnaun) und Linda Zingerle (Antholz) kämpften sich aber Runde für Runde wieder heran und Zingerle behielt im Fight mit der starken Bulgarin Lora Hristova die Oberhand. Auch hier gab wohl ein Nachlader den Ausschlag, denn die Südtirolerin verbrauchte zwei Zusatzpatronen, Hristova deren drei. Nach Gold für Patrick Braunhofer und Bronze für Linda Zingerle im Verfolgungswettkampf am Samstag war dies bereits die dritte Medaille für Italiens Nationalteam bei der Heim-EM.
Herren schrammen am Podium vorbei
In der Herren-Staffel blibe Italien am Ende der vierte Rang. Im letzten Schießen traf Romanin alle Scheiben und schob sich somit noch an der Konkurrenz vorbei. Neben Romanin bildeten Iacopo Leonesio, Patrick Braunhofer und Nicolò Betemps das Team der „Azzurri“, die auf die erfolgreichste EM aller Zeiten zurückblicken können. Drei Medaillen (Patrick Braunhofer, Linda Zingerle und die Staffel der Damen) bei den kontinentalen Titelkämpfen sind ebenso ein Novum, wie der Gewinn einer Goldmedaille (durch Braunhofer).
In der Staffel ging der Sieg an Norwegen vor Deutschland und Frankreich.
Foto © Josef Plaickner