Verkehr
TBM „Ida“ durchfährt Störzone
28.01.2025
Seit Juni 2023 sind im Bauabschnitt „H41 Sillschlucht-Pfons“, zwei Tunnelbohrmaschinen in Richtung Süden im Einsatz. Rund 18 Monate arbeitete sich „Ida“ zum Teil durch schwieriges Gebirge und erreichte am vergangenen Sonntag, den Vortriebsstand von 6.000 Meter im Haupttunnel West des Brenner Basistunnels.
Nach dem Durchfahren von zwei komplexen Störzonen namens „Viggartal“ und „Walzn“, konnte im Januar auch die prognostizierte und ca. 35 Meter mächtige Störzone „Werner“ ohne größere Probleme gemeistert werden.
„Rund drei Viertel der Strecke hat die TBM bereits zurückgelegt. Aufgrund des komplexen Umfeldes, in dem sich „Ida“ bewegt, ist die Leistung noch stärker hervorzuheben“, so Romed Insam, Projektleiter des Bauloses. Der Vortriebsmannschaft und Projektteam der ARGE H41 sei für den Erfolg ein großes Lob auszusprechen.
Insgesamt ca. 510.000 m³ Ausbruchsmaterial wurden von der „Fabrik im Berg“ im Haupttunnel West ausgebrochen und ca. 21.500 Tübbinge bzw. Stahlbetonfertigteile eingebaut. Die Fertigteile werden direkt im Werk auf der Baustellenfläche Ahrental hergestellt und danach mittels Schwerlaster und Transportzug direkt über das Tunnelsystem zur Tunnelbohrmaschine gebracht. Dadurch lassen sich insgesamt rund 27.000 LKW-Fahrten auf der Straße einsparen.
Insgesamt 8,4 Kilometer beträgt die Gesamtstrecke von TBM „Ida“. Das Endziel beim Gemeindegebiet von Navis wird sie in wenigen Monaten erreicht haben.
Ihre Zwillingsschwester „Lilia“ hat bisher rund 5.400 Meter geschafft und wird in diesem Jahr die östliche Haupttunnelröhre fertig stellen.
Der Brenner Basistunnel ist ein flach verlaufender Eisenbahntunnel, der zwei Staaten miteinander verbindet und gilt als Herzstück der neuen Eisenbahnverbindung München-Verona. Er verläuft zwischen Innsbruck (Österreich) und Franzensfeste (Italien) auf einer Länge von 55 km. Im Mai 1994 wurde im Süden von Innsbruck eine Eisenbahnumfahrung, der sogenannte „Inntaltunnel“ eröffnet. In diesem 12,7 km langen Tunnel befindet sich eine Anbindung an den Brenner Basistunnel. Personen- und Güterzüge, die auf dieser Strecke reisen, befinden sich daher zusätzlich zum BBT einige Kilometer lang im Inntaltunnel. Diese insgesamt 64 Tunnelkilometer werden künftig zur längsten unterirdischen Eisenbahnverbindung der Welt. Der Brenner Basistunnel werde dem Güterverkehr eine attraktive Alternative bieten und dem Personenverkehr eine neue Dimension des Reisens eröffnen, heißt es in der Presseaussendung der BBT-Gesellschaft.