Am Montag (13. Jänner) fand in der Heiliggeist-Kirche am Sterzinger Stadtplatz die Altarweihe des neuen Altars durch Bischof Ivo Muser statt. Damit wurden die Sanierungsarbeiten der vergangenen Monate abgeschlossen.
Nach der Begrüßung durch Dekan Christoph Schweigl segnete Bischof Ivo Muser den Priestersitz und den Ambo, bevor er in der Predigt auf deren Bedeutung einging. Er erinnerte daran, dass Kirchenräume Orte der Begegnung seien. „Die erste und wichtigste Bedeutung von Kirche gilt nicht einem Gebäude, sondern einer betenden Gemeinschaft“, so Bischof Muser. „Die zentralen liturgischen Orte, die in dieser Feier gesegnet werden, laden uns dazu ein, Kirche zu sein und zu leben.“ Der Priestersitz erinnere daran, dass wir den sakralen Dienst der Priester brauchen, damit wir uns zur wichtigsten Feier unseres Glaubens versammeln können; der Ambo zeige uns die zentrale Bedeutung des Wortes Gottes. „Und der Altar ist der Ort, an dem die Eucharistie gefeiert wird, der Ort, wo Himmel und Erde sich begegnen, das Zentrum des christlichen Gebets.“ Anschließend besprengte er im Beisein von Dekan Schweigl, dem ehemaligen Dekan Josef Knapp, Michael Horrer, Privatsekretär des Bischofs und ehemaliger Kooperator in Sterzing, Don Giorgio Carli, Pfarrer Corneliu Berea und Diakon Roman Aukenthaler den neuen Altar mit Weihwasser, salbte ihn mit Chrisamöl und verbrannte Weihrauch.
Nach dem Segen brachte Bürgermeister Peter Volgger als Hausherr – die Heiliggeist-Kirche befindet sich im Besitz der Gemeinde Sterzing – seine Freude über die erfolgreich abgeschlossene Sanierung zum Ausdruck. Architekt Siegfried Delueg, der mit seinem Büro „Delueg Architekten“ die Sanierung geplant hat, blickte kurz auf die Projektgeschichte zurück. „Archäologe Hans Nothdurfter hatte vor Jahren die Idee, die spätgotische Figur der ‚Wildenburg-Madonna‘ in dieser Kirche unterzubringen, die Besitzer – die Gebrüder Zelger und die Geschwister Rampold – haben ihre Zustimmung gegeben, die Figur als Leihgabe zur Verfügung zu stellen“, so Delueg. Damit sei schließlich die Umgestaltung des gesamten Altarraumes ins Rollen gekommen. Die Arbeiten umfassten die Erneuerung des Altarraumes, die Setzung der Wildenburg-Madonna, die Erneuerung des Bodens, die Adaptierung der Sitzmöbel und die Restaurierung der Eingangstüren, die „dieses Sterzinger Juwel neu erstrahlen lassen“. Sein Dank galt der Gemeinde Sterzing und der Stiftung Sparkasse für die Finanzierung sowie den Restauratoren und ausführenden Firmen. Theo Gögl, Präsident des Geschichts- und Museumsvereines Sterzing, bedauerte in bewegenden Worten, dass Ideator Nothdurfter die Umsetzung nicht mehr miterleben konnte. „Wenn er aber von oben herunterschaut, kann er sicher stolz auf seinen Verein und die gelungene Sanierung des Kirchenraumes sein, der hoffentlich von der Bevölkerung geschätzt wird“, so Gögl.
Mit dem gemeinsam gesungenen „Großer Gott“ wurde die feierliche Weihefeier abgeschlossen, bevor die Gemeindeverwaltung zu einem Umtrunk im Vigil-Raber-Saal lud.
Foto © Stefano Orsini