68,61 Prozent deutsch, 26,98 Prozent italienisch, 4,41 Prozent ladinisch. Vor einem Jahr startete die Sprachgruppenzählung 2024. Im Juni wurde sie abgeschlossen. Kürzlich stellten Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Direktor des Landesinstituts für Statistik ASTAT, Timon Gärtner, die wichtigsten Ergebnisse vor.
Die Sprachgruppenzählung ist für das ASTAT die institutionell wichtigste Aufgabe. Diesmal wurde sie online und in Papierform abgewickelt und eng mit den Gemeinden und den zahlreichen Erhebern zusammengearbeitet.
Abgegeben wurden
450.373 gültige Erklärungen, 1.841 waren weiß, 1.000 wurden für ungültig befunden und 115 Umschläge wurden leer ans ASTAT geschickt. Rund ein Drittel aller Teilnehmenden hat sich selbstständig online an der Zählung beteiligt, zwei Drittel über die klassische Papiererhebung. Die Auswertung hat ergeben, dass 68,61 Prozent der Südtiroler Bevölkerung der deutschen Sprachgruppe angehören oder sich dieser angliedern, 26,98 Prozent der italienischen Sprachgruppe und 4,41 Prozent der ladinischen Sprachgruppe. Die Stärke der deutschen Sprachgruppe hat im Vergleich zu 2011 um 0,80 Prozentpunkte abgenommen, jene der italienischen um 0,92 zugenommen und jene der ladinischen um 0,12 Prozentpunkte abgenommen.
"Das stabile Ergebnis belegt, dass das Autonomiesystem, das versucht, alle drei Sprachgruppen gleichermaßen zu unterstützen, funktioniert", so Landeshauptmann Kompatscher. Er dankte allen Beteiligten, allen voran den Mitarbeitenden des ASTAT und der Südtirol Informatik AG SIAG und der Bevölkerung für die rege Teilnahme. Man habe für künftige Zählungen wertvolle Erfahrungen gesammelt, so ASTAT-Direktor Gärtner. "Vor allem zum Gebrauch der digitalen Identität haben wir Know-how gesammelt, das sich auch auf andere Dienste des Landes auswirken wird. Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass es gelungen ist, alle Bürger jeder Altersklasse einzubinden."
Die Sprachgruppenstärke wurde auch
nach Gemeinden erhoben. In 102 Gemeinden ist die deutsche Sprachgruppe mehrheitlich vertreten (Spitzenreiter: Moos in Passeier mit 99,52 Prozent), in acht Gemeinden ist die ladinische Sprachgruppe in der Mehrheit (Spitzenreiter: Wengen mit 96,45 Prozent) und in sechs Gemeinden die italienische Sprachgruppe (Spitzenreiter: Bozen mit 74,71 Prozent).
Die größten Verschiebungen gab es in Sterzing, wo die italienische Sprachgruppe um 6,13 Prozentpunkte zugenommen hat, während die deutsche und die ladinische Sprachgruppe um 5,98 bzw. um 0,14 Prozentpunkte zurückgegangen sind.
Die Sprachgruppenzählung wirkt sich, wie im Autonomiestatut festgehalten, auf die Verteilung der Stellen im öffentlichen Dienst und auf die Besetzung von Kollegialorganen öffentlicher Körperschaften aus.
Alle Detailergebnisse nach Gemeinden sowie die Aufteilung der Stellen im öffentlichen Dienst und die Zusammensetzung der Kollegialorgane der öffentlichen Körperschaften sind in der
astat info 56/Dezember 2024 nachzulesen.
(Foto: LPA/Fabio Brucculeri)