Umwelt
Lieber echt oder aus Kunststoff?
01.12.2024
Viele können es kaum erwarten, ihre Wohnung weihnachtlich zu schmücken und einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Aber welcher Baum ist nachhaltiger: eine echte Tanne oder eine aus Kunststoff?
Nach Angaben des Institutes für Umweltschutz und Umweltforschung (ISPRA) hat eine zwei Meter hohe Plastiktanne einen CO2-Fußabdruck von etwa 40 kg Treibhausgasemissionen. Das ist mehr als doppelt so viel wie bei einem echten Baum, der am Ende auf der Müllhalde landet, und mehr als zehnmal so viel wie bei einem echten Baum, der zur Energiegewinnung oder als organisches Material zur Bodenverbesserung verwendet wird.
Künstliche Bäume brauchen über 200 Jahre, um in der Natur zu verotten. Den größten Teil des CO2-Fußabdrucks erzeugt der Plastikbaum, noch bevor er im Geschäft ankommt: angefangen bei der Erdölgewinnung bis hin zu den Industrieemissionen für die Produktion und dem Transport. Zudem verbreiten Kunstoffbäume Mikroplastik im Boden, im Wasser und in der Nahrungskette.
Der echte Weihnachtsbaum ist laut Verein für die Bewertung von Waldzertifizierungssystemen (PEFC Italien) eine Pflanze, die auch nach dem Fällen atmet, Kohlendioxid absorbiert, Sauerstoff und ätherische Öle freisetzt und am Ende ihres Lebenszyklus wieder zu organischem Material wird. Sie sind somit Teil des Filterapparats der Natur. Kunstoffbäume dagegen werden aus energieintensiven und umweltschädlichen Materialien wie Plastik, Metall und Lackfarben hergestellt und nur für die Müllhalde bestimmt.
Ein echter Weihnachtsbaum ist also umweltfreundlicher. Confagricoltura empfiehlt, zertifizierte Bäume zu kaufen. Die Zertifizierung ist am Etikett erkennbar. Sie enthält den Namen des Züchters und die Registrierungsnummer der regionalen Forstwirtschaft. Auch die Verbraucherzentrale Südtirol rät, einen in Italien gezüchteten Baum zu bevorzugen, um auch die Treibhausgase, die beim Transport entstehen, zu reduzieren.
Noch ein paar weitere Fakten in Kürze: Ein echter Baum verursacht zehnmal weniger Emissionen als ein künstlicher Baum. Fichten und Kiefern sind keine gefährdeten Pflanzen. Fast 90 Prozent von ihnen werden in Baumschulen gezüchtet, und für jede verkaufte Pflanze werden ebenso viele nachgezogen. Wer einen Garten hat, kann den Baum nach den Feiertagen wieder pflanzen. Ein künstlicher Baum kann Blei enthalten. Außerdem muss ein künstlicher Baum mindestens 20 Jahre lang verwendet werden, um nachhaltiger zu sein als ein echter Baum.