Wirtschaft
„Zuversichtlich in die Zukunft“
26.11.2024
Nach einem nicht einfachen Landwirtschaftsjahr blicken die Bauern im Wipp- und Eisacktal wieder zuversichtlich in die Zukunft. Um Chancen und Herausforderungen in den nächsten Jahren ging es auf der Bezirksversammlung des Südtiroler Bauernbundes in Vahrn.
„Viele alte Ansuchen konnten in den letzten Monaten abgeschlossen und die Beiträge ausbezahlt werden“, betonte Landesrat Luis Walcher. Weniger erfreulich sei die Situation beim Großraubwild. „Die Risse von Nutztieren sind nicht mehr tragbar.“ Kritisch sah Walcher die Rolle von Tierschutzorganisationen, die eine sehr einseitige Sicht auf das Problem hätten und Entnahmedekrete mit Eingaben bei Gericht stoppten. „Wir werden weiter mit Rom das Gespräch suchen, um ein Wolfsmanagement zu ermöglichen.“
Eine Änderung soll es auch beim Höfegesetz geben. Immer wieder werden geschlossene Höfe an Nicht-Bauern verkauft, die dann in vielen Fällen die Flächen nicht mehr bewirtschaften. Sofern gesetzlich möglich, soll jemand nur mehr einen geschlossenen Hof kaufen können, wenn er gewisse Voraussetzungen erfüllt und die Bewirtschaftung gesichert ist.
Mit einigen Neuerungen soll zudem die Waldbewirtschaftung wieder attraktiver werden. Es müsse Geld bereitgestellt werden, damit die Wälder erhalten werden und die Waldbewirtschaftung rentabel ist. Das sei derzeit nicht immer der Fall. Zudem brauche es mehr Sensibilisierungen für die Bedeutung eines gepflegten Waldes. Ein großes Ziel sei es, mehr heimische Lebensmittel in die öffentlichen Mensen zu bringen und dafür die Vergabe neu zu regeln. Frühzeitig will Walcher sich auch in die Diskussion um die Agrarfinanzperiode 2027 – 2034 einbringen, mit dem Ziel, neue Schwerpunkte bei den Investitionen zu erreichen. Wie Landesobmann Daniel Gasser betonte, sei es positiv, dass die EU die Wirtschaftlichkeit der europäischen Landwirtschaft stärker in den Fokus stelle. Gleichzeitig kritisierte er die Überreglementierung, die vielen vor allem kleinen Betrieben zu schaffen mache. Bezirksobmann Matthias Braunhofer rief die anwesenden Bauern auf, zusammenzuhalten und Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Feierlicher Höhepunkt auf der Bezirksversammlung war die Verleihung des Ehrenzeichens in Silber an Georg Aichner (Teis), Oswald Mair (Rodeneck), Georg Lardschneider (Wolkenstein) und Karl Sigmund (Klausen). Einen Dank gab es auch für Josef Brunner (Villanders), der ebenfalls lange Jahre als Funktionär im Einsatz war.
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