Unter dem Motto „Better safe than sorry!“ veranstaltet der Bergrettungsdienst Sterzing am Samstag (23. November) zum 15. Mal das Sterzinger Lawinenseminar.
Prävention ist besser als Reaktion, denn Unfällen im Gebirge kann vorgebeugt werden. Davon ist die Bergrettung im AVS Sterzing überzeugt und setzt seit vielen Jahren auf Veranstaltungen, um Menschen dafür zu sensibilisieren. Beim Lawinenseminar im Stadttheater Sterzing soll genau dieses Ziel erreicht werden. Skitourengeher, Winterbergsteiger, Schneeschuhwanderer, Snowboarder und Variantenskifahrer werden die Gelegenheit haben, ihre Kenntnisse über Lawinengefahren auf den neuesten Stand zu bringen. Je größer das Wissen, umso besser können Unfälle vermieden werden. Die richtige Ausrüstung, das korrekte Einschätzen von Gefahren und das richtige Verhalten in Notsituationen können Leben retten.
Das Seminar mit Vorträgen von drei anerkannten Alpin- und Lawinenexperten wendet sich an alle, die draußen im winterlichen Gelände selbstständige und eigenverantwortliche Entscheidungen fällen müssen.
Für das Lawinenseminar konnten wieder hochkarätige Referenten gewonnen werden.
Lukas Ruetz, Ausbildner im Bereich Lawinenprävention, Studium der Risikoprävention und Katastrophenmanagement, Mitglied mehrerer Lawinenkommissionen, Beobachter sowie Social-Media-Beauftragter des Lawinenwarndienstes Tirol, wird in seinem Vortrag „Lawinenkunde – Wie findet man den besten Schnee mit dem geringsten Risiko“erklären, wie man die Lawinengefahr bei der Planung und Durchführung erkennt und das Risiko aufgrund dieser Erkenntisse klein hält. Anhand der fünf Lawinenprobleme werden mit vielen Beispielen die Grundlagen zu Schnee und Lawinen veranschaulicht und wie man am besten mit den jeweiligen Situationen als Wintersportler umgeht. Ruetz erzählt von seiner persönlichen Herangehensweise bei nicht-alltäglichen Skitouren und beleuchtet psychologische Aspekte wie den Unterschied zwischen Wissen und Erfahrung, um nicht nur ein geringes Risiko einzugehen, sondern auch immer den aktuell besten Schnee zu fahren. Weiters gibt er zahlreiche praktische Tipps zum Thema Kameradenrettung: Was ist zu tun, wenn es doch passiert?
Alexander Kritzinger, Rechtsanwalt und aktives Mitglied der Bergrettung Gossensaß/Pflersch, wird in seinem Vortrag „Das Auslösen einer Lawine und seine strafrechtlichen Folgen“ häufige zu diesem Thema gestellte Fragen beantworten. Lawinen stellen eine Gefahr für all jene dar, die sich im freien Gelände bewegen, und beinahe jedes Jahr kommt es zu Lawinenunglücken. Bringt das Auslösen einer Lawine strafrechtliche Folgen mit sich? Und wenn ja, in welchen Fällen?
Markus Isser ist freiberuflicher diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Referent und Landesausbildungsleiter Medizin der Bergrettung Tirol. Sein Vortrag trägt den Titel „Notfall Lawine: Keep it simple – Halte es einfach!“. Am Berg kann es schnell zu unvorhergesehenen Situationen kommen, wie etwa zu einem Lawinenabgang. In solchen Momenten ist schnelles und sicheres Handeln entscheidend. Die Suche nach Verschütteten und das Ausgraben werden oft trainiert. Doch was passiert, wenn die Person endlich ausgegraben ist? Viele fühlen sich unsicher, weil sie nicht viel Erfahrung mit Erster Hilfe haben. Aber ist es wirklich so kompliziert? Nein! Jeder kann Erste Hilfe – und zwar mit einfachen Mitteln. Es geht nicht darum, perfektes Wissen zu haben, sondern schnell und unkompliziert die richtigen Schritte auszuführen. Gerade in Stresssituationen, wie einem Lawinenunfall, ist es wichtig, einen klaren Plan im Kopf zu haben.
Am 11. Jänner 2025 findet wieder der dazugehörige Trainingstag statt, bei dem den Teilnehmern viel Praxiswissen vermittelt wird. Die Anmeldungen für dieses Praktikum werden erst nach dem Seminarabend entgegengenommen (begrenzte Teilnehmerzahl), Informationen dazu gibt es beim Seminarabend. Dieser beginnt um 19.00 Uhr im Stadttheater Sterzing, der Eintritt ist frei.
Programm des Seminarabends
19.00 Uhr: Begrüßung, Vorstellung des Programms und der Referenten
19.15 Uhr: Alexander Kritzinger „Das Auslösen einer Lawine und seine strafrechtlichen Folgen“
19.45 Uhr: Lukas Ruetz „Kameradenrettung – Was ist zu tun, wenn es doch passiert?“
20.15 Uhr: Lukas Ruetz „Lawinenkunde – Teil 1“
20.45 Uhr: Pause
21.00 Uhr: Lukas Ruetz „Lawinenkunde – Teil 2“
21.45 Uhr: Markus Isser „Notfall Lawine: Keep it simple – Halte es einfach!“
22:15 Uhr: Diskussionsrunde mit Fragen aus dem Publikum
Abschließend Verlosung von Sachpreisen
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