Das Jugendbildungsprojekt „Promemoria_Auschwitz: die Reise der Erinnerung“ bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich intensiv mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und diese mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in Zusammenhang zu bringen.
Jugendarbeit ist eine wesentliche Säule im Kampf gegen nationalsozialistische, rassistische, extremistische und totalitäre Tendenzen. Das Bildungsprojekt Promemoria_Auschwitz ist seit 2011 ein wichtiger Beitrag, der Dialoge zwischen Einzelpersonen und gesellschaftlichen Gruppen fördert. Jedes Jahr nehmen rund 160 junge Menschen aus Südtirol an diesem einzigartigen Projekt teil, das ihnen hilft, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
In Zeiten, in denen Hass und Diskriminierung zunehmend salonfähig werden, bietet Promemoria Auschwitz jungen Menschen die Möglichkeit, sich der komplexen Geschichte Europas mit Blick auf die lokalen Begebenheiten anzunähern. Das Projekt lehrt nicht nur historische Fakten, sondern regt die Teilnehmenden an, hinzusehen, wo Diskriminierung beginnt, und sich für Menschenwürde und Gerechtigkeit stark zu machen. Unsere Welt ist vielschichtig, mit unzähligen Schattierungen, und es ist entscheidend, hier ein Bewusstsein zu entwickeln. Jede Kultur, jede Erfahrung und jedes Individuum bringen eine eigene Perspektive mit, die es zu respektieren gilt.
Herzstück des Projekts ist die Reise nach Krakau, die vom 12. bis zum 17. Februar 2025 stattfindet, einschließlich der Besichtigung der Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau. Das Projekt richtet sich an junge Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren und wird in Südtirol von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), Arciragazzi und dem Team Promemoria Auschwitz durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt durch die Autonome Provinz Bozen (Amt für Jugendarbeit). Anmeldungen mit einem kurzen Motivationsschreiben sind online möglich (www.jugenddienst.it, www.arci.bz.it/arciragazzi).
Blick in die Zukunft
Das Besondere an Promemoria_Auschwitz ist seit jeher der sprachgruppenübergreifende Ansatz: Jugendliche aus den deutsch-, italienisch- und ladinischsprachigen Teilen Südtirols kommen zusammen, um über Grenzen hinweg zu reflektieren und gemeinsam Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Dieser Austausch stärkt das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven und zeigt, wie wichtig es ist, in einer vielfältigen Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Die Reflexion über die Vergangenheit hilft jungen Menschen zu erkennen, wie wichtig es ist, sich für eine offene, solidarische Gesellschaft einzusetzen. Die Erfahrungen der gemeinsamen europäischen Geschichte dienen als Grundlage, um zukünftige Herausforderungen wie Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung entschlossen anzugehen. Promemoria_Auschwitz ist daher nicht nur ein Blick zurück, sondern ein aktiver Aufruf, die Zukunft friedlicher und gerechter zu gestalten.