Verkehr
Tunnelbohrmaschinen Olga und Wilma im Einsatz
19.09.2024
Am 18. September sind die beiden Tunnelbohrmaschinen „Wilma“ und „Olga“ in Betrieb genommen worden. Sie sind die letzten der neun Tunnelbohrmaschinen, die beim Bau des BBT zum Einsatz kommen und werden zwei 7,5 km langen Haupttunnel Richtung Innsbruck auffahren. „Wilma“ die Weströhre, "Olga" die Oströhre. Richtung Süden wird bergmännisch nach der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode (NÖT) vorgetrieben.
Zahlreiche Ehrengäste waren ins Baulos H53 Pfons-Brenner zur Andrehfeier der BBT-SE und der ARGE (Porr Bau GmbH, Marti GmbH Austri, Marti Tunnel AG Schweiz) gekommen. BBT-Vorstand Martin Gradnitzer und Gilberto Cardola dankten dem BBT-Team, das Tag für Tag auf den Baustellen dies- und jenseits des Brenners arbeitet. Die Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) hat den BBT im Rahmen der Programme TEN-V und CEF-Transport mit 2,3 Milliarden Euro über 15 Jahre unterstützt. Der BBT sei ein Geschenk für die nächste Generation und trage zu einer besseren Lebensqualität bei, so Paloma Aba Garrote. Die EU sei weiterhin fest entschlossen, das Projekt zu unterstützen, so Magda Kopczyńska, Generaldirektorin der EU-Generaldirektion für Mobilität und Verkehr (DG MOVE). In Vertretung von Koordinator Pat Cox sprach Philippe Chantraine, EU-Generaldirektion für Mobilität und Verkehr (DG MOVE), vom BBT als Sinnbild eines geeinten Europas, in dem die Regionen und Staaten und die EU zum Wohle der Bürger kooperieren. Für Tirols Landeshauptmann Anton Mattle ist der BBT nicht nur das größte Eisenbahnprojekt Europas, sondern auch Hoffnungsträger für die Bürger, die sich eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene wünschen. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei im Bereich Mobilität und Transportwesen der einzige richtige Weg in eine nachhaltige Zukunft, so Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. Laut Judith Engel, Vorstandsdirektorin der ÖBB Infrastruktur AG, werden Ende 2025 130 Kilometer Neubaustrecke der Koralmbahn, davon 33 km Koralmtunnel in Betrieb gehen. 2030 wird die Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels erwartet. Der BBT komplettiere Anfang 2032 als Herzstück das alpenquerende Schienenverkehrsangebot. Auch für den italienischen Schienennetzbetreiber RFI sei es eine große Freude, den Projektfortschritt mitzuverfolgen, so Daniela Lezzi, Vorstandsdirektorin Tunnel Ferroviario del Brennero (TFB). Die Bahngesellschaft RFI treibe den Ausbau der Strecke Franzensfeste-Verona voran, für dessen Vorhaben Finanzmittel von rund drei Milliarden Euro bereitgestellt werden und z. T. von der Europäischen Union mitfinanziert werden.
Die beiden Tunnelbohrmaschinen Wilma und Olga werden nicht nur die Tunnels Richtung Norden auffahren, sondern auch die Tübbinge - Betonfertigteile, die als Innenschale des Tunnels dienen - montieren. Anders als im Nachbarbaulos H41 Sillschlucht-Pfons war es im Baulos H53 Pfons-Brenner aus Platzgründen nicht möglich, die Tübbinge direkt auf der Baustelle herzustellen. Durch den Bahntransport der Tübbinge können jedoch ca. 40.000 Lkw-Transporte vermieden und damit die Umweltbelastung minimiert werden.
(BBT-SE)