Gesellschaft
„Fair-sorgen und fair-sorgt werden“
15.07.2024
36 Frauen der KAB (Katholische Arbeitnehmer Bewegung und KVW) aus Deutschland, Österreich und Südtirol haben sich vor kurzem zur 11. Sommerakademie in St. Pölten getroffen. Die KVW Frauen wurden dabei von Helga Holzer Mutschlechner aus Sterzing und Annemarie Lang Schenk vertreten. Das Motto der diesjährigen Ausgabe der mehrtägigen Veranstaltung: „Fair-sorgen und Fair-sorgt werden“.
Ziel war es, sich in einer internationalen Runde über die Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich Sorgearbeit auszutauschen und gemeinsam Wege zu einer faireren Verteilung essenzieller Tätigkeiten zu finden. Die Frauenakademie schafft damit nicht nur Raum für theoretische Auseinandersetzung, sondern auch für praktische Lösungsansätze und Netzwerkarbeit vor Ort.
Viel diskutiert wurde über die Herausforderung einer guten Pflege, der steigenden Pflegebedürftigkeit hinsichtlich der demographischen Entwicklung und der steigenden Pflegebedürftigkeit. Nicht im Blick ist meist die Tatsache, dass nur 20 Prozent der Pflege stationär im Heim geschieht. Die restlichen 80 Prozent der häuslichen Pflege führen zu einem Großteil Personen jenseits der 60 Jahre durch. Bereits 2040 wird es eine Verdoppelung der über 85-Jährigen in Europa geben.
Die Referate und Workshops standen deshalb auch ganz im Zeichen folgender Fragen: Wer pflegt? Wer zahlt? Wer zahlt drauf? Und wer profitiert?
„Pflege und Betreuung muss als Arbeit wahrgenommen werden. Menschen, die Pflege und Betreuung leisten, brauchen mehr Unterstützung in Form von finanziellen Hilfen, rechtlicher Absicherung und professionellen Entlastungsangeboten“, so der Tenor auf der Sommerakademie. „In einer versorgenden und sorgenden Gesellschaft brauchen wir Unterstützung, Zeit und Gleichheit, denn es geht nicht darum, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden!“