Politik
„Wir fordern den Ein-Stunden-Takt“
02.03.2024
„Kein Verständnis“ zeigt Bürgermeister Martin Alber für den fehlenden Ein-Stunden-Takt auf der Buslinie zwischen Sterzing und Brenner. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag (27. Februar) wurde eine entsprechende Resolution verabschiedet.
„Die Situation ist völlig unverständlich“, so Bürgermeister Martin Alber dem Erker gegenüber. Während es auf zahlreichen Nebenlinien bereits einen Ein-Stunden-Takt gebe, sei für den Bus aus Bozen in Sterzing Endstation. „Das kann doch nicht sein! Das Wipptal fängt nun mal am Brenner an und nicht in Sterzing“, ärgert sich Alber, der nun eine Resolution im Gemeinderat vorgelegt hat, um die Einführung einer stündlichen Verbindung zu fordern.
Ihren Ausgang genommen hat diese Forderung mit einer Initiative von mehreren Frauen, die im Outlet Center Brenner tätig sind. „Der Bedarf ist also gegeben“, so Alber, schließlich seien am Brenner über 200 Personen, vor allem Frauen aus dem gesamten Wipptal, die in Voll- oder Teilzeit beschäftigt und dadurch von einer gut funktionierenden Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig. „Wenn die Menschen auf Öffis umsteigen sollen, dann müssen diese natürlich regelmäßig verkehren, sonst werden sie nicht genutzt – ganz einfach!“ Auch die Zugverbindung zwischen Sterzing und Brenner sei lückenhaft, lediglich Regionalzüge machen neben Sterzing auch in Freienfeld und Gossensaß Halt; ein Linienbus bediene hingegen mehr Haltestellen. „Beim Thema Mobilität muss ich auch die nach wie vor untragbaren Zustände am Bahnhof Brenner ins Feld führen, der bei Fahrgästen ein Gefühl des Unbehagens auslöst“, betont Alber. „Es müffelt und stinkt, von einer behinderten- bzw. seniorengerechten Erschließung sind wir immer noch meilenweit entfernt. Diese untragbare Situation motiviert sicher niemanden, mit dem Zug zu fahren.“
Mit mündlichen Vorsprachen sei bisher nichts erreicht worden, nun wird die von den Gemeinderäten mehrheitlich verabschiedete Resolution an das Landesamt für Mobilität geschickt. Mit Christian Bacher (Bürgerliste) hat sich ein Ratsmitglied gegen die Resolution ausgesprochen, er stellte die Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme in Frage.