„snow institute“ ist eine zweisprachige Plattform, auf der es Informationen zum Thema Schnee, Eis und Lawinen gibt. Das Arge Alp-Projekt unter Leitung des Landes Tirol ist bereits online.
Die Wissensplattform „snow institute“ rund um das Thema Schnee, Eis und das Risiko Lawine ist am Samstag (11. November) online gegangen. Die Plattform war im Rahmen des Arge Alp-Projektes „SnowKids“ im Zuge der Arge Alp-Präsidentschaft des Landes Tirol ins Leben gerufen worden.
Unter Federführung des Lawinenwarndienstes des Landes Tirol wurde die Info-Website www.snow.institute in Zusammenarbeit mit der Bergrettung Tirol und dem Österreichischen Alpenverein sowie unter Miteinbeziehung von insgesamt 28 Initiativen aus allen zehn Arge Alp-Regionen mit aktuellsten Lehr- und Lernmaterialien befüllt. Ziel ist es, vor allem der jungen Generation präventiv ein kompetentes Verhalten im Umgang mit Schnee und seinen Gefahren zu vermitteln. Die Website ist zweisprachig, Deutsch und Italienisch, und kann damit im gesamten Arge Alp-Raum genutzt werden – die Bevölkerung umfasst rund 26 Millionen Menschen. Der offizielle Startschuss erfolgte im Beisein von Sicherheitslandesrätin Astrid Mair bei der Alpinmesse in Innsbruck. Insgesamt wurden für das Projekt 175.000 Euro bereitgestellt.
„Wir setzen auf den verschiedensten Ebenen Hebel in Bewegung, um Lawinenunglücke – gerade bei Jugendlichen – zu verringern“, betont Mair. Durch die positive Darstellung der Faszination Schnee solle Aufmerksamkeit geweckt und gleichzeitig das Bewusstsein der damit verbundenen Risiken geschärft werden. Das snow institute wurde initiiert, um durch eine gut vernetzte, zeitgemäße Wissensvermittlung einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. „Verbote und erhobene Zeigefinger sind vor allem dann nicht der richtige Weg, wenn es um Bewusstseinsbildung und Selbstverantwortung geht“, so Mair.
Der Österreichische Alpenverein unterstützt dieses überregionale Projekt vor allem mit den Abteilungen Bergsport und Alpenvereinsjugend. Generalsekretär Clemens Matt sieht im snow institute eine offizielle Plattform, auf der Lehrpersonen, ehrenamtlich Tätige, Instruktoren, Freerider, Eltern und generell Interessierte andocken können. Der Landesleiter der Bergrettung Tirol Hermann Spiegl hebt die „enorme psychische Belastung“ für Bergretter hervor, wenn bei Lawineneinsätzen Kinder und Jugendliche beteiligt sind. Um sie zu verhindern, sei Prävention wohl der einzige Weg. Die Bergrettung steuert ihre Expertise zur Alarmierung bei einem Notfall und insbesondere die Maßnahmen zur Ersten Hilfe bei. In den letzten Jahren verstarben allein im Bundesland Tirol durchschnittlich zwei Jugendliche unter einer Lawine.
Einheitliche und frei zugängliche Unterlagen
Alle Unterlagen, die auf der Online-Plattform bereitgestellt werden, sind einheitlich, auf dem aktuellen Stand und können unkompliziert ohne großen Aufwand heruntergeladen und eingesetzt werden. „Die Materialien des snow institute sind ein einfach zu kombinierendes Werkzeug für individuelles Lernen oder als Lehrmaterial für den Unterricht, für Skiwochen, für Lawinenkurse oder als Nachschlagewerk. Damit sollen auch langwierige Recherchen oder das Arbeiten mit weniger fachlich fundierten oder gar falschen Materialen verhindert werden“, erklärt Christoph Mitterer, Projektleiter vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol.
Aufbau des snow institute
Die Beiträge und Unterlagen des snow institute sind in drei Kategorien eingeteilt:
Schule: Hier finden Pädagogen Themenvorschläge und dazugehörige multimediale Unterlagen, die ideal in den Schulunterricht eingebunden werden können. Die Inhalte sind so aufbereitet, dass sie bei den Kindern und Jugendlichen das Interesse wecken, Wissen aus den Gebieten Schnee, Eis und Lawinen zu sammeln.
Piste: Im Laufe einer Schulkarriere nehmen im Idealfall alle Schüler aus dem Alpenraum an einer Wintersportwoche teil. Themen, die vor oder während der Wintersportwoche relevant sind, sind hier aufbereitet. Beispielsweise gibt es Materialen, um Grundlegendes zu den Themen Erste Hilfe sowie richtiges Verhalten auf Pisten zu vermitteln.
Gelände: Kinder und Jugendliche, die abseits gesicherter Pisten unterwegs sind, sollen die Möglichkeit haben, vertiefendes Wissen über Lawinengefahr, Verhalten im Gelände, Risikomanagement, Entscheidungsfindung, Notfall Lawine und mehr zu erhalten.