Sport
Stars begeistern in der Qualifikation
10.06.2023
Der erste Wettkampftag beim Boulder Weltcup in Brixen ist am Freitagabend (9. Juni) mit der Qualifikation der Männer zu Ende gegangen, an der 91 Kletterer aus 37 verschiedenen Nationen teilnahmen. Auch hier blieben Überraschungen wie bereits im Grunddurchgang der Frauen am Vormittag weitestgehend aus, die Favoriten lösten die Aufgaben souverän. Am Start waren auch die beiden Südtiroler Filip Schenk und Michael Piccolruaz, die sich nicht für das Halbfinale qualifizieren konnten.
Jungspund Sorato Anraku aus Japan zeigte in der Gruppe A die stärkste Leistung. Dem 16-Jährigen standen fünf Tops zu Buche, für die er 7 Versuche benötigte – das waren zwei weniger als Jongwon Chon aus Korea und drei weniger als Meichi Narasaki (ebenfalls aus Japan) brauchten. Ebenfalls eine Runde weiter kamen in dieser Gruppe der Vorjahresdritte Tomoa Narasaki (5. in der Quali), ein weiterer Athlet des bärenstarken japanischen Teams, und der Zweite des vergangenen Jahres Maximilian Milne (Großbritannien/8.).
In der Gruppe B schafften gleich acht Boulderer vier Tops und fünf Zonen. Am wenigsten Versuche, nämlich jeweils deren sechs, benötigte Dohyun Lee (Südkorea), der am vergangenen Wochenende in Prag siegreich war. Stark unterwegs war auch die tschechische Kletterlegende Adam Ondra mit sechs, bzw. 8 Versuchen. Ondra hatte in Prag hinter Lee Rang zwei belegt. Die drittbeste Quali-Leistung in Brixen ging auf das Konto des Österreichers Jan-Luca Posch, dem jeweils elf Versuche zu Buche standen. Ins Halbfinale zogen außerdem auch Olympiasieger Alberto Ginés-López (Spanien/6.) und Vorjahressieger Yannick Flohé aus Deutschland ein.
Kein „Azzurro“ im Halbfinale
Von den sechs Athleten der italienischen Nationalmannschaft in der Qualifikation konnte keiner das Halbfinalticket lösen – auch nicht die beiden Grödner Lokalmatadore Filip Schenk und Michael Piccolruaz (im Bild). Schenk gelangen zwei Tops, darunter ein Flash, und vier Zonen, während Piccolruaz mit einem Flash ein Mal das Ende der Route erreichte und drei Zonen schaffte. „Es war phantastisch vor so vielen bekannten Gesichtern zu klettern. Leider hat es nicht für das Halbfinale gereicht. Vor allem der letzte Boulder ärgert mich immer noch ein wenig, weil er gefühlt machbar gewesen wäre“, resümierte Schenk. Piccolruaz meinte hingegen: „Ich hätte gerne eine bessere Leistung gezeigt, bin aber schleppend in den Wettkampf gestartet und dann wurde es immer schwieriger. Es freut mich aber, dass wir hier in meiner Heimat einen Weltcup haben, der auch bei meinen Kollegen auf der ganzen Welt ungemein gut ankommt und den sie als den besten Wettkampf des Jahres bezeichnen. In Kürze beginnt der Lead-Weltcup und das ist ein bisschen ein Neustart in diese Saison. Ich fühle mich nicht schlecht.“
Der Boulder Weltcup in Brixen wird am Samstag, 10. Juni ab 11 Uhr mit dem Halbfinale der Frauen fortgesetzt. Die Entscheidung fällt am Abend, und zwar im Finale ab 20 Uhr. Gleich im Anschluss bringen „Shanty Powa“ und ein DJ die Vertikale zum Beben – schließlich begeistert der Boulder Weltcup in Brixen nicht nur mit sportlichen Höchstleistungen, sondern mit einem ebenso hochklassigen Rahmenprogramm.
Foto © Wisthaler